In letzter Zeit hört man vermehrt die Begriffe MP3 oder auch MPEG, obwohl es das Multimediaformat MPEG schon relativ lange gibt. Nicht selten stößt man auch mal auf der einen oder anderen CD mal auf ein solches File, weiß aber nun nicht, wie man es abspielen kann. Mit AMPlifier ist nun eine Lösung vorhanden, die neben MPEG I, II und III auch noch diverse andere Formate lesen kann. Mal schauen, ob die Software wirklich top ist...
In erster Linie ist AMPlifier ein Abspieler für MPEG Audio Dateien. Quasi als "Bonus" kann AMPlifier aber auch noch diverse andere Audio Formate (u.a. AIFF, Wave, Maud) abspielen. Das es sich bei AMPlifier natürlich nicht nur um ein simples Abspieltool handelt, dürfte anhand der (folgenden) zahlreichen Features schnell klar werden:
Wer sich etwas in der Materie auskennt, der wird bei dem Feature "Unterstützung von WinAMP Skins" große Augen gemacht haben. Für die, die damit nix anfangen können: Für den von uns allen geliebten PC gibt es ein ähnliches Tool, daß WinAMP heißt. Für dieses Tool gibt es hunderte von verschiedenen Oberflächen in allen möglichen Designs, die als "Skins" (zu Deutsch: Haut) bezeichnet werden. Diese Skins können nun auch in AMPlifier eingebunden werden. Alternativ kann natürlich auch die normale GUI benutzt werden, die aber, im Gegensatz zu den Skins, äußerst spartanisch wirkt; bei den Skins kommt doch wesentlich mehr Begeisterung auf. Wer mit den drei mitgelieferten Skins nicht zufrieden ist, findet auch im Aminet noch eine beachtliche Auswahl, so daß für jeden Geschmack was dabei sein dürfte. Um das ganze mal zu visualisieren, habe ich einfach mal einige Screenshots diverser Skins gemacht; u.a. auch zum Vergleich mal die "normale" Oberfl�che:
Für MPEG-Audio Daten hat man zwei verschiedene Lösungen zur Auswahl: Zum einen können die wenigen User, die einen Hardware Decoder haben (z.B. Melody), auf dessen Fähigkeiten zur Entschlüsselung zurückgreifen, zum anderen können die User, die zwar keinen Hardware Decoder, aber genügend Rechenpower unter der Haube haben, auf eine Software Entschlüsselung zurückgreifen, die mittels mpega.library/AHI realisiert wurde. Natürlich ist die Software Entschlüsselung stark von der verwendeten CPU abhängig; bei einer schwachen CPU muss man schonmal Abstriche in der Qualität machen, denn ansonsten kommt man nur in den "Genuss" eines stark "ruckelnden" Sounds. Aber um dies optimal an sein eigenes System anzupassen, kann man sowohl die Samplerate als auch die Qualität im AMPlifier einstellen. Mit meinem 040/25 MhZ Prozessor war schon eine relativ gute Qualität realisierbar; auch wenn ein 060er wahrscheinlich der Idealfall sein müsste. Ob der PPC unterstützt wird, weiß ich zwar nicht, möchte ich aber bezweifeln. Weder die mpega.library noch AHI (die zusammen ja die Software Entschlüsselung übernehmen) sind bisher auf PPC umgesetzt worden. Zumindest bei AHI ist ja ein PPC Port in Sicht, so daß auf Dauer keine teure Zusatzhardware, wenn man im Besitz eines PPC Boardes ist, mehr gebraucht wird.
Dadurch das das Tool sehr kompakt aufgebaut ist, kann man es ständig im Hintergrund laufen lassen, ohne dabei einen alzugroßen Speicherverbrauch hinnehmen zu müssen. Lediglich beim Abspielen von MP3 Dateien und gleichzeitiger Benutzung von WordWorth wird das Tool zum totalen "Ausbremser", was aber mehr an der fehlenden Rechenpower seitens der 68K Hardware liegt. Schraubt man dort allerdings nochmal kräftig an der Qualitätsscharube (z.B. statt "Stereo" "Mono" benutzen), kann man auch hier das Multitasking nahezu perfekt ausnutzen; ohne dabei mit Gurus konfrontiert zu werden, wie es bei dem entsprechenden PC Tool (WinAMP) der Fall sein soll :-) Und wer nun glaubt, daß die Konfiguration ein Problem sei, der irrt sich auch: Nach dem Start von AMPlifier braucht man in der Praxis maximal 2 Minuten um alles eingestellt zu haben; vorrausgesetzt man benutzt die GUI (wahlweise kann man AMPlifier auch über die CLI starten).
Natürlich gibt`s noch weitere Sachen, auf die man im Rahmen eines
Testberichtes eingehen könnte; z.B. wäre da noch die Tatsache, daß AMPlifier
auch eine Abspielliste einrichten kann, in der dann Spielzeit und Titel
angegeben werden. Bei MPEG Dateien mit ID3 Informationen werden diese
statt des Titels angezeigt.
Abgerundet wird das ganze von einer knappen, aber ausreichenden deutschen
Guide, die die wesentlichen Menüpunkte erklärt und auch noch einige Tips
bereithält. Da die gesamte Oberfläche ohnehin sehr intuitiv aufgebaut ist,
braucht man auch keine seitenlange Guide Datei, die jede Kleinigkeit
erklärt.
Erwähnt werden sollten auch noch die Anforderungen: Einzigste Vorraussetzung
ist OS 2.04. Man sollte aber tunlichst darauf achten, mindestens OS 3.0 zu
haben, da AMPlifier für dieses Systen optimiert wurde. Ein leistungsfähiger
Prozessor ist ebenfalls anzuraten (siehe oben), aber kein Muss. Wer auf den
Softwaremodus zurückgreift, muss sich aus dem Aminet noch AHI sowie die
mpega.library (für die es spezielle Versionen für jede CPU gibt) besorgen, da
es ansonsten bei der zwar sch�nen, aber nutzlosen Oberfl�che bleibt.
Das wäre natürlich gut (dann könnten Sie nämlich dem Autor dieses Artikels
eine kleine Spenden zukommen lassen) :-))
Nein, aber im Ernst: AMPlifier ist Shareware und kostet, wenn man nicht
Besitzer der Melody Soundkarte ist, 30 Mücken; im Gegensatz erhält man ein
Keyfile, aber so weit ich es bisher überblicken konnte, ist in der normalen
Aminet Version nichts eingeschränkt. Hir muss jeder selber wissen ob er für
einen leistungsfähigen MPEG Abspieler 30 DM ausgeben will oder
nicht. F�r den "normalen" User ohne Internetzugang (wo man ja haufenweise MP3 findet) d�rften die
30 DM allerdings relativ hoch angesetzt sein (soooo h�ufig findet man nun auch keine MPEG Samples).